Tränen aus Blut
Einen wirklich guten Freund, hatte sie wohl kein,
denn oftmals sah man sie nur allein.
Genau wie jetzt, wie sie dort sitze, klein und kläglich,
das Herz so verwundet, Schmerzen unerträglich.
Träume sterben mit der Zeit,
nochmal wieder anzufangen....
bringt nur noch mehr Dunkelheit !
Die brennende Sehnsucht so schwer zu ertragen,
lieber läßt sie`s gewähren, aus Angst zu versagen.
Der Körper ist längst leer, Seele so schwer,
da sucht sie sich ein Stück Leichtigkeit her.
Ja es ist leicht, die Faust geballt und setzt sie an,
entzieht sich der Rest aus ihrem Bann.
Es scheint, die Klinge könnt hypnotisieren,
den Kummer, den Seelenschmerz,
einfach so boykottieren...
Es ist nur einen Augenblick, dann kneift sie die Augen fest zusammen,
um sich die Messerspitze unter die Haut zu rammen
und kaum gehen die Augen wieder auf,
sucht eine Blutbahn sich ihren Lauf.
Grandlinig sucht sie sich eine Spur über den Arm
und sie fließt und sie fließt
und ums Herz wird ihr warm.
"Tränen aus Blut" wird sie es benennen,
ach was ist ihr nun wohlig und herrlich,
nützt ja doch nichts wegzurennen...
Der Schmerz, der ist nur halb so schlimm
und durchaus zu akzeptieren,
ab heute trägt sie lange Shirts, sich nicht mehr
zu blamieren!
Sie sieht Narben! überall ! Wäre sie doch frei!
Sie sind hässlich, verstreut
jede einzelne war ein Schrei.
Der Schrei nach Hilfe, nach Wärme, nach Liebe,
doch alles, was sie bekam,
waren Tadel und Hiebe.
Jede einzelne war ein verzweifelter Kampf,
gegen sich,
gegen alle anderen!
Ein Kampf, bis sich ihr Herz entschlich!
Jede einzelne, ein Ausdruck ihres Selbsthasses
und jede einzelne sie erinnert
an Schmerzen, an Hass, an Alles....
Und wieder lachten sie sie an, Scheren und Klingen,
Schnitt und Stich
wieder eine Narbe - eine neue Erinnerung -
an einen verlorenen Kampf
gegen sich !!!